Die einzig begründete Handlungsemfehlung durch den Coach bestand darin sich eventuell zu Hause vom Mittagstisch abzumelden. Es konnte ja niemand ahnen das mehrere Leute den Rewe Angebotsflyer gelesen haben und hemmungslos beim Beck`s zuschlagen. So hüllte sich der Kabinengang in ein zart grünes Gewand und erinnerte eher an die Wareneingangsrampe eines Discounters als an eine Sporthalle. Da 14 Leute Turnschuhe mit Non Marking Sohle im Gepäck hatten war der Spielberichtsbogen auch rappelvoll. Mit reichlich Schwung und Elan ging es dann auch gleich ordentlich zur Sache. Unsere Männer beeindruckten den Gegner umgehend mit einer starken Deckungsarbeit und nutzten die leichten Ballgewinne zu einer Flut von Kontertoren. Ruckzuck war ein 10 Tore Vorsprung rausgespielt und ein Debakel für die Chemical Brothers zeichnete sich bereits frühzeitug ab.
Bevor beim Stand von 18:8 die Seiten getauscht wurden gab es noch reichlich Diskussionsbedarf in den Katakomben der Gelb-Blau Arena. Fieberhaft wurde dort rechachiert wer denn Spieltagsaktuell bei der"Goldenen Axt" Wertung vorne liegt und den sperrigen 10kg Pokal über Weihnachten mit nach Hause schleppen muß. Eins nur mal kurz vorab, alle mit Gelb oder 2.min. belasteten Akteure konnten sich entspannt zurück lehnen. Mit den Kollegen Rißka und Schwerdtner im Team hast Du da immer 2 heiße Battle-Kandidaten am Start die wirklich fast alles dafür tun würden das Teil am heiligen Abend unter der Tanne liegen zu haben.
Der erste sichtbare Unterschied in Durchgang zwei war die Belegung der Zuschauertribünen. Anfänglich noch sperrlich besetzt füllten sich die Reihen nun zunehmend. Unter die vielen Dauerkartenbesitzer mischten sich nun auch andere Ballsportinteressierte Gäste. Ob Spfr. Müller, der nach seiner kurzen 1 Spiel umfassenden Handballkarriere wieder in die elitäre Expertenrunde gewechselt ist, oder Kalle der nach langer Abwesenheit seinen gewohnten Kommentatorenplatz eingenommen hat, war es schön zu sehen das sogar Ebi dem Spiel "seiner Jungs" beiwohnte. Für die Spieler war das natürlich Ansporn genug weiter charmant attraktiven Qualitätshandball zu präsentieren. So demontierten Sie weiterhin den völlig überforderten Gegner und netzten reihenweise im Gästegehäuse ein. Der Keeper aus Ruhland konnte trotz vieler guter Paraden einem schon Leid tun, zu oft wurde er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen avancierte aber zum besten Mann der Ruhländer. Und wenn wir gerade beim Thema bester Mann sind gilt es hier besonders Kollegen Schwerdtner zu erwähnen. Bis dato mit nur einer lächerlichen 2min. Strafe bedacht holte er in Minute 48. jetzt das ganz große Besteck raus. Für ein Allerweltsfoul bekam er zu Recht eine Pause vom Schiedsrichter verordnet. Das erschien ihm wahrscheinlich zu wenig und er grätschte nochmals intensiv in den Verbalzweikampf ein. Belohnt wurde er dafür mit einer erneuten Bestrafung die letztendlich in der ersehnten roten Karton mündete. Vermutlich war es die ausstehende Restspielzeit und die damit verbundene Sorge das ihm die Axt noch jemand vom Gabentisch reißen könnte die ihn nochmals aktiv werden ließ. Tief im Gestenkeller grabend fand er noch ein paar schmückende Accessoires für die, im Rahmen ihrer Möglichkeiten agierenden, Spielleiter. Leider ist ihm wohl entfallen das diese noch ein Ass im Ärmel hatten. Und somit machte er die goldene Axt Safe wie es sicherer nicht geht und kassierte die blaue Karte. Was soll ich sagen Steven, Freibier wird halt auch immer teurer. Ach ja, Handball gespielt wurde auch noch. Berni versenkte vorne mit seinem berühmt berüchtigten Seitfall-Knickwurf das Spielgerät zu Treffer Nr. 40 und Schufte, der normalerweise zu dieser Uhrzeit für eine Dezimierung des regionalen Wildbestandes sorgt, arbeitete hinten erfolgreich an seiner 7m Quote. Was auch immer er dem Schützen da für ein Psalm ins Ohr flüstert, es zeigt Wirkung. Mit 40:18 beendet die "Dritte" nicht nur das Spieljahr 2017 sondern auch eine verlustpunktfreie Hinserie. Ob man sich darüber jetzt überschwänglich freuen muß sei mal dahin gestellt bzw. jedem selbst überlassen. Bei dieser unübersehbaren Dominanz sind Zweifel an der richtigen Ligazugehörigkeit durchaus angebracht.