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HSV Senftenberg : TSG Lübbenau III    25:62  (HZ 13:30)
 
Mit einem historischen Ergebnis beendet die "Dritte" eine von Absagen und Terminverschiebungen geprägte Saison und fährt erneut die Meisterschaft ein. Was da spielerisch in SFB angeboten wurde, war schon aus dem obersten Regal des Handballsports. Oder in der Sprache eines Grillchampions ausgedrückt, wurde da nur bestes Rind auf den Rost gehauen. Wunderbar flüssiges Kombinationsspiel gepaart mit eiskalt vorgetragenen Kontern ließen vom Start weg nicht die geringsten Zweifel aufkommen, dass die Spreewälder Traditionssieben hier und heute den Deckel auf den Meisterschaftspokal macht. Den mit der Spielwucht sichtlich überforderten Hausherren darf man allerdings zu Gute halten, dass sie über die gesamte Spielzeit ein fairer und sich nicht aufgebender Gegner waren. Vor allem der Torwächter warf sich über die kompletten 60 Minuten schonungslos sowie hoch motiviert in die Lübbenauer Abschlüsse, was Ihm unseren Respekt und reichlich Beifall vom gut besetzten Zuschauerrang einbrachte.
Den schwersten Job des Tages hatten allerdings die beiden Herren vom Kampfgericht. Da keiner, inklusive dem achselzuckenden Hausmeister, in der Lage war die elektronische Anzeigetafel in Gang zusetzen, wurde das Ganze wie zu Zeiten der Weimarer Republik gehandhabt. Ab und zu wurde uns die noch offene Spielzeit, abgeschätzt von der guten alten Ruhla Armbanduhr des Zeitnehmers, mitgeteilt. Den viel brutaleren Arbeitstag hatte aber sein Kollege, der schrieb immer den aktuellen Spielstand auf abwischbare Kärtchen und hatte somit die härtesten Aufgabe in der Halle. Man konnte schon den Eindruck gewinnen das der personell hervorragend aufgestellte Serienmeister gefallen an der Arbeit des Kollegen gefunden hatte, denn wer bis zum Seitenwechsel schon 30x eingenetzt hat, der hat deffinitiv noch mehr vor. 
Die "Dritte" nutzte die Pause zur aktiven Abkühlung des Körpers. Traditionell wurde dafür regionale Fruchtsäfte mit muskulaturlockernden Ingredienzien serviert. Hier in der Umkleide herschten wenigstens Temperaturen die für einen Mitteleuropäer im Rahmen des erträglichen waren. In der Halle selbst hatte der extrem motivierte Hauswart gut angeheizt. Ob er damit bewusst auf den zukünftig anstehenden Klimawandel aufmerksam machen, oder uns mit etwas Kalahari-Wüstenfeeling auf den bevorstehenden Sommerurlaub einstimmen wollte, war dieser Botschaft nicht eindeutig zu entnehmen. Falls er einfach nur nicht in der Lage war die Fenster zu öffnen hätte er auch auf die Expertise von Olaf zurückgreifen können. Immerhin war der als Fan mit angereist und beweist ja wöchentlich in der heimischen "Olaf-Mann-Arena" wie ein professionelles facility management funktioniert.
Als der zweite Durchgang, von den beiden exzellent agierenden Spielleitern, eröffnet wurde, packte die Truppe aus Lubnjow/Blota aber mal das ganz große Besteck aus und bespielte den Gastgeber nach belieben. Das erreichen der 40-Toremarke,  sonst ein Drama welches gern mal dem Mitspieler aufgelegt wird, bzw. wenn das nicht möglich ist in eine akut auftretende Abschlusschwäche mündet, war an diesem Tage lediglich eine Randnotitz wert. Nach 48 min. durfte der tapfer kämpfende und bereits an einer Sehnenscheidenentzündung laborierende Schreiberling am Kampfgericht eine fette 50 auf die Karte malen. Selbst das anwesende Fachpublikum war mittlerweile schwer begeistert vom angebotenen Spielwitz und der weit geöffneten Lübbenauer Trickkiste. So etwas bekommt man schließlich auch nicht alle Tage angeboten. Gefühlt entwickelte sich die Hallentemperatur synchron zum Spielstand und es gab durchaus berechtigte Bedenken, dass die Markierungslinien auf dem Spielfeld Blasen werfen oder der hart geforderte Edding am Zeitnehmertisch sich selbst entzündet. An dieser Stelle mein Respekt an die beiden altgedienten Schiedsrichter aus Finsterwalde. Sie konnten noch locker das vorgelegte Tempo mitgehen und überzeugten mit Ihrer sachlich unaufgeregten Spielführung.
Das wir auf der Zielgeraden selbiges nicht aus den Augen verloren haben und die noch nie gesehene und kaum für möglich gehaltene Chance nutzten die 60-ziger Marke zu knacken, zeigte erneut welch enormes Potenzial noch in dieser Mannschaft steckt. Kunst kommt ebend von Können und nicht von Wollen, sonst würde es ja auch Wunst heißen. Schlußendlich durften wir nach dem Abpfiff unter dem Applaus der Senftenberger Spieler und des Publikums erneut den Pokal stolz in die Höhe strecken. Mit dem Wissen das das in dieser Saison knapp aber letztendlich vollkommen verdient war verabschiedet sich die "Dritte" in die Sommerpause und bedankt sich bei allen Fans und Unterstützern. Im September geht es dann wieder von vorne los, also mit Eisbein und Sport. Dann hoffentlich auch wieder mit allen in dieser Spielzeit verletzungsbedingt fehlenden Spielern des Spreewälder Erfolgsensembles. Bis dahin sage ich Servus und #nurdietsg
 
Fazit:
1. Vielen Dank Seb für die spontane Grilleinlage. Wir haben den Abend im Bereich Deines weitläufigen und hervorragend iluminierten Gehöftes genossen. Das war eine gelungene Entscheidung aus dem Bauch heraus, dass ist kotzen übrigens auch.
Auch der spontan gewählte Foto-Hotspot in der direkten Nachbarschaft hatte absolutes Format. Allerdings sollte Berni nochmals dringend sein hauseigenes Sicherheitskonzept überarbeiten um ein wiederholtes Eindringen durch diverse Vagabunden zu erschweren. Seiner Hollywoodschaukel darf man aber einen hohen Qualitätsstandard attestieren, ich war überrascht welche Personenanzahl sie störungsfrei verkraftet.
2. Bekanntlich ist ja nach der Saison auch vor der Saison. Um da alles wichtige zu klären trifft es sich ganz gut, dass die traditionelle Herrentagstour in diesem Jahr wieder im gewohnten Präsenzformat stattfinden kann. Ob sich die Kahnfahrt zu einer ornithologisch besinnlichen Tour durch einsame Seitenarme der Spree und fernab der Touristenströme entfaltet, darf hier mal stark angezweifelt werden. Vielmehr erwarte ich da schon das Anstimmen vieler Songs aus dem legendären TSG-Liederbuch.
3. Ob Fred G.aus L. an der S., der früher als er noch Haupthaartechnisch besser aufgestellt war und seine Vokuhila (vorne Buisness hinten Party) demonstrativ zur Schau stellte, mit an Bord sein wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Vieleicht nutzt er ja auch die Zeit zur Fertigstellung seines Buches mit dem Titel " Theoretisches Handballwissen in Perfektion". Bei Rückfragen und Unklarheiten wende Dich einfach an Brockhaus-Willi, der ist auf diesem Gebiet äußerst gut Beschlagen und zudem auf fast allen Themenfeldern des unnützen Wissens ein glänzender Fachanalytiker.
3. Jetzt hoffen wir mal das zur nächsten Saison wieder ein paar mehr Mannschaften an den Start gehen. Laut Meldeliste gibt es da momentan einige Lichtblicke. Ob das mehrfach und groß angekündigte Comeback des anderen Lübbenauer Handballvereins nun tatsächlich stattfinden wird steht wohl noch in den Sternen. Wäre ja nicht schlecht und bestimmt interessant, doch mein Gefühl sagt mir da nichts gutes. Ich würde mich aber gern täuschen.
4. Personell schaue ich bei uns optimistisch in die Zukunft. Aus der ehemaligen Riege rund um Seb&Co KG hörte ich mehrere Interessenbekundungen dem elitären Kreis der "Dritten" als aktiver Sportler beizutreten. Ob aus Lehde, Boblitz oder der Ehm Welk Straße kommend, Ihr seid herzlich Willkommen.
4. Leider wurde es im Vorfeld verpasst den Einsatz für das Erzielen der Tore 50 bzw. 60 einzupreisen. Die eingegangenen Vorschläge dafür sind sehr breit gefächert und reichen vom Ausschank großvolumiger Fassware bis hin zum verlängerten Wochenende auf Mallorca. Einige ganz verwegene Revoluzzer sahen sogar den Vorstand am Zug hier angemessen zu reagieren. Aber ich möchte den beiden Herren nicht vorgreifen und Ihre eigenen Ideen blockieren. Matze und Schorsch wissen schon ganz genau was jetzt zu tun ist.
 
Tor: Kussi, Schufte
Feld: Steven die Axt 5, Robert 10, Ing. Nagel 5, Rissi 2, Matze 9, Schorsch 2, Seb 21 !!!, Basti 4, Gelee 4
MV: Länglich

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