Souveräner Auftritt von Udo und der "Dritten"
TSG III vs. Forst 43:26 (HZ 20:10)
Mit einem saisonalen Abschluß wie er besser nicht sein konnte, beendet die "Dritte" die Spielzeit 2023/2024. Dominant und Verlustpunktfrei zelibrierte sich das sportliche Aushängeschild des Lübbenauer Handball´s durch die Hallen der Kreisliga. Leider blieben uns die Gastspiele im Elbe-Elster Kreis, genauer gesagt in Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde aus fragwürdigen Gründen verwehrt. Ob es die Angst vor einer gepflegten Heimklatsche war oder einfach nur zuviel Respekt dem extrem binnendifferenziert agierenden Serienmeister nichts entgegen setzen zu können, liegt leider ausserhalb meiner Verständniszone. Wollten wir doch beide Destinationen gewohnt elitär mit dem Ikarus-Luxusliner ansteuern, um dann nach getaner Arbeit den betagten Boliden auf der Rücktour in eine Partyzone umzugestalten. Da hatten wir wohl das sportliche Desinteresse der beiden Teams nicht ganz auf dem Schirm. Schade nicht nur für uns, auch für die Fans der beiden Mannschaften, verpassten diese doch eine attraktive Ballsportvorführung eines sympathischen Spitzenteams.
Da sind die Jungs aus Forst schon von einem anderen Format. Trotz Personalmangel und dem Wissen hier in Lubnjow/Blota wahrscheinlich punktlos zu bleiben, ließen es sich die Grenzstädter nicht nehmen der meisterlichen Krönungsveranstaltung beizuwohnen. Dafür hier nochmals einen herzlichen Dank und sportliche Grüße an die Neiße und bitte beim nächsten Mal die eigenen Turnschuhe nicht vergessen. The one and only und seines Zeichens Staffelleiter, Justiziar bzw. "Chef vons Ganze" D.U.Voigt gab sich ebenfalls die Ehre und übergab erneut den Ligapokal und Gummibärchen an den Serienmeister.
Beeindruckend war an diesem Sonntag auch die gewaltige Zuschauerkulisse und Medienpräsenz auf den Rängen der fast ausverkauften Gelb-Blau Arena. Da bekommt so manche Bulettentruppe der Ostsee-Spree-Liga massive Schnappatmung.
Natürlich war der Hauptgrund für diesen enormen Zuschauerandrang die angekündigte Verabschiedung von 5 Sportikonen aus den Reihen der Spreewälder Erfolgsgaranten, kurz auch "Dritte" genannt. Mit Rissi, Chris, Steven, Gelee, und Noldchen verlassen gleich mehrere sportliche Eckpfeiler das Team, zumindest was den aktiven Part angeht. Den weit wichtigeren Passivteil wie Eisbein, Grillen, Oktoberfest, Kahntouren usw. begleiten Sie natürlich weiterhin mit voller Leidenschaft und der nötigen Kondition. Das Sie ab der nächsten Saison nicht mehr dem Spielbetrieb beiwohnen, wird dem ein oder anderen Kollegen nicht ganz ungelegen kommen. Vorrangig genannt werden sollte dabei vor allem die sportliche Gegnerschaft. War es doch für viele dieser Handballkollegen bei jedem Aufeinandertreffen ein dejavue in Sachen männliche Härte was da angeboten wurde. Das erinnerte schon des öfteren an diese eine Szene aus "Der Herr der Ringe" als Gandolf der Zauberer dem mächtigen Drachen unmissverständlich sagte " Du kommst nicht vorbei".
Ein weiterer Befürworter dieses kollektiven Kariereendes sind natürlich auch die Krankenkassen dieser 5 Herren. Die dort angehäuften OP-Berichte inclusive Rehabilitationsmaßnahmen sind schon beträchtlich und sollten den Kassen nun völlig neue personelle Freiräume bieten, sowie für einen ordenlichen finanziellen Überschuss sorgen. Aber dazu vielleicht später etwas mehr.
Handball gespielt wurde natürlich auch im letzten Heimspiel. Der Gastgeber wusste in allen Belangen zu überzeugen. Bereits die Erwärmung fand in Battalionsstärke statt und veranlasste beim Stuff schon ordentlich Kopfzerbrechen was die Startaufstellung betrifft.
War doch die einzige Frage des MV`s bei den letzten Auswärtsspielen ob er sich selbst ein Trikot überwerfen muss, oder dies allen glücklicherweise erspart bleibt und er allein den Dialog mit dem Sani-Koffer + grüner Karte auf der Reservebank führt. Ja so eine Auswärtsphobie kann schon ganz schön hartnäckig sein und ist auch schwierig zu therapieren.
Ein Pfiff ertönt, dass Spiel beginnt, die (von) Stürmer laufen wie der Wind... passender kann man es kaum beschreiben. Dem Publikum wurde ab der ersten Minute sehenswerter Ballsport präsentiert. Konnten unsere Gäste der anfänglichen Schlagzahl noch halbwegs folgen, war nach etwa 15 Minuten bei den meisten Rosenstädtern Game over in der Lunge. Zu dominant und tempohart aggierten die Hausherren. Dazu noch eine volle Wechselbank, was sogar in der Auszeit einen kompletten Teamwechsel ermöglichte, war für unsere personell dünn besetzten Gäste einfach nicht kompensierbar. Hinzu kam das sich auf Lübbenauer Seite ein völlig im Andromeda-Nebel spielender Weppi auf der Jagd nach der Torjägerkanone befand. Ich glaube er hatte schon im ersten Durchgang völlig das Gefühl für Zeit und Raum verloren. Anders kann ich mir seine sofortige Zustimmung für ein recht spektakuleres Angebot seitens seiner Mitspieler nicht erklären. Ich fasse dies mal kurz inhaltlich zusammen. Als er in der Torschützenliste mit dem bis dato führenden Spieler gleichgezogen war, wurde er umgehend zur Bank beordert. Entweder auswechseln und den Arbeitstag beenden, oder weiter auf Torejagd gehen und das Team, wahlweise mit einem Spanferkel, gern auch als gebackene Variante oder mit Premium-Fassbier in der praktischen 50l Version beglücken. Dankenswerter Weise hat er sich für die gastronomische Variante entschieden.
Der zweite Durchgang war ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten. Forst kämpfte Aufopferungsvoll um jedes Tor und Lübbenau wusste mit sehenswerten Aktionen zu begeistern. So war es , trotz eines ersichtlichen Klassenunterschiedes, ein sehr munteres und kurzweiliges Spiel mit relativ hohem Unterhaltungswert für alle beteiligten. Dazu beigetragen hat auch der BM, der es sich nicht nehmen lies das Match äußerst Gefühlsecht zu moderieren. Ein paar bewegende Momente gab es dann auch noch als kurz vor Schluss unsere zukünftigen Pensionäre einzeln zum letzten Wechsel Ihrer aktiven Laufbahn das Parkett mit viel Applaus und stehen Overtionen verlassen haben. Das zeigte schon Dankbarkeit und Wertschätzung für den jahrzentelangen Einsatz in der TSG Familie. Und ehrlich, da geht neben sportlicher Extraklasse vor allem ganz viel menschliche Kompetenz von Bord.
Und so endete das Spiel und die Saison mehr als erfolgreich. Verlustpunktfrei zu bleiben ist selbst für uns nicht selbstverständlich und zeugt schon von einer gewissen Qualität im Kader.
Ein Dank geht an dieser Stelle nochmals an alle raus die an diesem Tag uns so toll unterstützt haben. Ob im Publikum, am Kampfgericht oder am Hallenimbiss, das war ein starker Support.
Schlussendlich bleibt noch die Frage zu beantworten wie es nächstes Jahr weitergeht. Ich mache es kurz, ich weiß es nicht. So viele Abgänge sind selbst für uns schwer kompensierbar. Dazu noch eine 2. Mannschaft die sich in einer Art Selbstauflösung befindet und auf der Suche nach der inneren Mitte seit Monaten ständig die Stornotaste drückt. Hier mal ein Tipp von mir, auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. Abschließend, was die nächste Spielzeit betrifft, würde ich hier mal den Kaiser zitieren und sagen "Schaun wir mal"
Allen einen schönen Sommer bleibt gesund und stabil und vielleicht bis bald mal wieder.
Fazit
1. Was ein geiles Brett hat uns der Berni da denn geliefert? Deutschlands bestes Lindenberg Doubel lieferte eine megastarke Performance in Bild und Ton ab und umrahmte die Verabschiedung seiner jahrelangen Mitstreiter höchst professionell. Er ist halt ein Multitalent was die Unterhaltungsbranche angeht. Etwas defizitär gestalteten sich allerdings zu meist die Veranstaltungsabreisen. Da gibt es weiterhin akuten Schulungsbedarf bei den Themenkomplexen "Unfallfreie Heimfahrt" + "Räumliches Sehen an Bahnübergängen". Wie zielführend dabei abendliche Sprinteinheiten auf der Bahnhofsstraße sind, entzieht sich da meiner Kenntnis.
2. Respekt meine Herren für den vollumfänglichen Ausstand. Da fehlte es an nichts. Purer Fleischgenuss umspült von einer gefühlten Bier-Flatrate und sauber abgerundet mit importierten Alkoholika haben bei allen Teilnehmern sichtliche Spuren hinterlassen. Wortfindungsstörungen gepaart mit Schrittfehlern und interessanten Versuchen das eigene Fahrrad zu besteigen sind ein ganz sicheres Zeichen, dass die Party exczellent im Sprach-/Bewegungszentrum eingeschlagen hat.
3. Ich hoffe, dass bei allen noch ausstehenden Zukunftsfragen wir es weiterhin schaffen, dass interkulturelle Leben der "Dritten" aufrecht zu erhalten. Ob Himmelsfahrttour, der Aquavitausufernde Eisbeinschmaus oder der gepflegte Bierantrunk im bürgerlichenTraditionsgasthaus Hess, dies alles vermisst man erst dann wenn es nicht mehr stattfindet.
4. An dieser Stelle nochmals ein persönlicher Dank an Steven, Rissi, Gelee, Chris und Noldchen. Es war mir eine große Ehre mit Euch gemeinsam den Handballsport in allen Farcetten zu leben. Ob auf oder neben der Platte, ob bei nicht enden wollenden Auswährtsfahrten quer durch Norddeutschland oder in zig ausschweifenden Trainingslagern, der Entertainmentfaktor war stets sehr sehr hoch. Und genau aus solchen intensiven Erlebnissen, die uns keiner mehr nehmen kann, entstehen feste Freundschaften für´s Leben.
Tor: Kussi, Lünse
Feld: Chris 2, Gelee 2, Matze M 1, Seb 7, Rissi 3, Frettchen 2, Schorsch 3, Matze D 4, Pam 2, Finch 3, Weppi 13, Martin 1
Stuff: Länglich, Schuffte, Raik, Steven, Robert
Kwi